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NZZ Blog: Nichts ersetzt das persönliche Gespräch

Veröffentlicht am 16.07.2014

Jeff Bezos, der Gründer und CEO von Amazon.com, hat auf die Buchbranche Einfluss wie kaum ein zweiter weltweit. Erst hat er den Handel mit Büchern revolutioniert, jetzt tritt Amazon zunehmend selbst aktiv als Verlag auf und es ist nicht zu erwarten, dass dies an der Branche spurlos vorüber gehen wird. Es ist noch nicht lange her, da gelang Amazon der Coup, den amerikanischen Lifestyle-Guru Timothy Ferriss unter Vertrag zu nehmen. Man darf also gespannt sein, welche weiteren Bestseller-Autoren folgen werden.

Die Liste von grossen und kleinen Innovationen, mit denen Bezos Amazon zum Erfolg geführt hat, ist lang. Die Expansion ausserhalb des Geschäfts mit Medienprodukten, die internationale Ausrichtung, der Aufbau eines Online-Marktplatzes für externe Händler sowie die Webservices, die Dritten die Nutzung der Amazon-Infrastruktur anbieten, die kostenlose Lieferung, das Kundenbindungs­ Prime sowie der Ausbau der Cloudservices und die Einführung von Kindle Fire und Kindle Touch sind eine kleine Auswahl aus einer Liste, die sich umfassend erweitern liesse.

Mit der Funktion  «search inside» können wir in die Bücher hineinblättern als seien wir in unserer kleinen Lieblingsbuchhandlung um die Ecke. Jeder von uns kann sich über Neuerscheinungen aus aller Welt informieren – auch die Verlagsprofis. Umso erstaunlicher ist es, dass sich auf der jüngst stattgefundenen Frankfurter Buchmesse 280.194 Besucher, etwa 10.000 Journalisten und 7400 Aussteller aus 106 Ländern  «live» getroffen haben. Und sogar die Brancheninsider haben sich untereinander gefragt: Warum tun wir das? Wir könnten uns doch online, per E-Mail, iPhone, skype und Co. jederzeit informieren und miteinander in Kontakt treten.

Ja, können wir alle und tun wir alle. Aber: Nichts ersetzt den persönlichen Kontakt, den Blick in die Augen des Gegenübers, die Nuancen in der Stimme oder auch die herzliche Begrüssung sowie den direkten Austausch über Themen ausserhalb des Geschäfts. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal Ihre Mitarbeiter per E-Mail kontaktieren. Sind es nicht nur wenige Schritte zum Nachbarbüro? Oder ist der Zeitplan für den nächsten Besuch in Zürich, Bern oder Berlin wirklich zu voll, um nicht noch einen weiteren wichtigen Kunden persönlich zu treffen?

Aufgaben und Denkanstösse:

  • Schon die Gründer von Hewlett Packard, Bill Hewlett und David Packard, nutzten regelmässig das zeitlos wertvolle Konzept des  «Management by walking around ». Wann nutzen Sie es das nächste Mal?
  • Welchen Ihren wichtigen Geschäftspartner könnten Sie noch in diesem Jahr mit einem persönlichen Besuch erfreuen – und sich beiden damit einen Gefallen tun?